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Wie wird man Steuerberater?



Ihr habt uns jetzt ganz oft gefragt, wie man eigentlich Steuerberater wird und ob wir nicht mal erklären können, wie so die Vorbereitung funktioniert. Genau das machen wir heute! :)


Studium vs. Ausbildung und Berufserfahrung


Es gibt zwei Wege, die zum Berufstitel "Steuerberater" führen.

Der eine führt über eine Ausbildung und der andere über ein Studium.

Mit einem wirtschaftswissenschaftlichem oder rechtswissenschaftlichem Hochschulstudium oder einem Studium mit wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung mit einer Regelstudienzeit von mindestens drei Jahren (Bachelor) könnt ihr euer Glück im Steuerberaterexamen bereits nach drei Jahren Berufserfahrung versuchen.

Macht ihr zum Beispiel noch einen Master und habt dadurch eine Regelstudienzeit von mindestens vier Jahren, geht das sogar schon nach zwei Jahren Berufserfahrung.


Über eine Ausbildung dauert das alles ein bisschen länger.

Der Ausbildungsweg beginnt in der Regel mit einer Ausbildung zum Steuerfachgestellten.

Wenn ihr eure Ausbildung erfolgreich beendet, erhaltet ihr nach acht Jahren praktischer Berufserfahrung nach Beendigung der Ausbildung die Zulassung zur Steuerberaterprüfung.

Diese 8 Jahre könnt ihr allerdings noch um 2 Jahre verkürzen, indem ihr zwischendurch noch eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt oder zum Bilanzbuchhalter macht.

Diese Berufspraxis, von der jetzt die ganze Zeit die Rede war, bedeutet übrigens, dass man eine wöchentliche Arbeitszeit von 16 Wochenstunden mit den von Bundes- oder Landesfinanzbehörden verwalteten Steuern verbringen muss.

Die Vorbereitung auf das Examen


Wenn man eine dieser Hürden genommen hat, geht die richtige Arbeit eigentlich erst los, denn die Steuerberaterprüfung besteht man nämlich nicht mal so eben.

Weil das aber allen Teilnehmern so geht, gibt es genau darauf spezialisierte Fortbildungsinstitute, die euch jahre- oder zumindest monatelang auf diese Prüfung vorbereiten.

Es ist für jeden Lerntypen etwas dabei.

Im Grunde gibt es drei verschiedene Vorbereitungskonzepte:


Die Samstagskurse

Es gibt Kurse, die euch für circa 18 Monate jeden Samstag und auch an so manchem Sonn- und Feiertag begleiten.

Das Programm ist ein Mix aus Vorlesungen und Klausurentraining, wobei die Vorlesungen deutlich überwiegen.

Unter der Woche wird euch aber zusätzlich noch ziemlich viel Vor- und Nachbereitungsaufwand abverlangt.

Für dieses Modell müsst ihr extrem ausdauernd sein und euch gut in Verzicht üben können.

Denn während dieser Zeit muss man weitgehend ja auch noch ganz normal, sprich von Montag bis Freitag, arbeiten.


Die Lehrbriefe

Außerdem könnt ihr die Vorbereitung auch noch mehr oder weniger in Eigenregie und sehr selbstbestimmt per Lehrbrief machen.

Hier erhält man je nach Kursdauer einen oder mehrere ausführliche Lehrbriefe nach Hause geschickt.

Das ist eine sehr gute Lösung, wenn ihr diszipliniert genug seid, um die Lehrbriefe auch tatsächlich durchzuarbeiten.

Wenn sie sich nur auf dem Schreibtisch stapeln und einstauben, ist euch damit leider nicht gedient.

Nachteil an dieser Form der Verbreitung ist, dass ihr komplett auf euch gestellt seid und keine Mitstreiter in Kursen kennenlernen könnt.

Außerdem kann es manchmal schwierig sein, Hilfe bei Fragen oder Unklarheiten zu bekommen.


Die Vollzeitkurse

Eine weitere Möglichkeit zur Vorbereitung sind die sogenannten Vollzeitkurse, die einen von Juni bis Oktober (im Oktober findet die Prüfung statt) an sechs bis sieben Tagen pro Woche begleiten.

In diesem Modell ist man dann meistens komplett von der Arbeit freigestellt und geht für die vier bis fünf Monate Vollzeit ins Lerncamp.

Diese "freie Zeit" bekommt man von den Arbeitgebern aber in den seltensten Fällen geschenkt.

Die Freistellung setzt sich meistens aus aufgespartem, bezahltem Urlaub, unbezahltem Urlaub und gesammelten Überstunden zusammen.

Der große Vorteil hier ist, dass ihr die euren normalen Alltag für die Dauer des Kurses vollständig hinter euch lasst und euch somit sowohl zeitlich als auch geistig vollständig auf eure Aufgabe konzentrieren könnt.

Außerdem werden in diesen Kursen richtig, richtig viele Klausuren geschrieben.

Das ist sehr sinnvoll, denn das ist schließlich auch die Sache, die ihr im Oktober bei der Prüfung richtig draufhaben müsst.


Auch in der verstaubten Steuerberaterbranche macht sich langsam aber sicher die Digitalisierung breit.

Und die ist auch in der Prüfungsvorbereitung angekommen.

Alle Kursmodelle, und die wildesten Kombinationen daraus, werden mittlerweile auch in digital angeboten.

Den Möglichkeiten sind also kaum noch Grenzen gesetzt.

Was ihr fürs Lernen braucht


Für dieses Unterfangen benötigt ihr zu allererst eines:

Und das ist Geld.

Mit Prüfungsgebühren, Kursgebühren, Fahrtkosten zu Kursen, den Übernachtungskosten an den Prüfungstagen und allem Pipapo kostet der Spaß schon so um die 10.000 €.

Ein wesentlicher Kostenpunkt, den man nicht vernachlässigen darf, sind außerdem die Gesetze.

Die wichtigsten sind die Steuergesetze, die Steuerrichtlinien, die Steuererlasse und die Deutschen Gesetze.

Die müssen außerdem auch immer auf dem neuesten Stand sein, das bedeutet, ihr müsst auf jeden Fall Ergänzungslieferungen einsortieren.

Das kann schon mal recht nervig werden.

Außerdem sind die Gesetzessammlungen, die ihr benötigt, wirklich schwer und unhandlich.

Was euch das Leben da im wahrsten Sinne des Wortes erleichtern kann, ist eine Gesetze-App.

Die könnt ihr zwar nicht mit in die Prüfung nehmen, aber sie kann euch in der Vorbereitungszeit als gute Ergänzung dienen und euch ein bisschen Flexibilität verschaffen, was euren Lernort angeht.

Da ihr euch in der Prüfung in euren Gesetzessammlungen aber wie in eurer Westentasche auskennen müsst, ist es trotzdem notwendig, dass ihr euch während der Vorbereitung auch super viel mit euren "richtigen Gesetzen" befasst.



Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.




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