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Die ECHTEN Steuertricks für Anleger!

  • Autorenbild: Wir lieben Steuern
    Wir lieben Steuern
  • 15. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Ihr wollt am allerliebsten: Steuern sparen! 

Nicht ohne Grund gibt es zig Videos und Artikel im Internet dazu, wie man das am besten macht. 

Leider machen diese Tipps aber in ganz, ganz, ganz vielen Fällen nur für 5 % der Leute überhaupt Sinn. 

Am meisten Optionen zur Steueroptimierung haben im Schnitt Unternehmer und Vermieter. 

Beim Gehalt und Kapitalerträgen geht meistens nicht ganz so viel, aber ein paar kleine Kniffe gibt es eben doch. 

Wichtig ist aber: Wenn ihr Lust habt, euch damit zu beschäftigen, prima! 

Aber wenn euch das alles zu kompliziert ist und euch stresst, dann fühlt euch bitte nicht unter Druck gesetzt, irgendwas davon zu machen. 

Denn auch wenn man mit den Dingen, die wir uns jetzt anschauen, hier und da noch ein paar Schräubchen bewegen kann, entscheidet nichts davon über Erfolg oder Misserfolg beim Investieren. 

Das ist alles eher Feintuning und kein Muss, ihr verpasst keine Millionen, wenn ihr diese Dinge nicht macht. 

Fangen wir aber erst mal mit dem einfachsten an: Ihr könnt schauen, dass ihr euren Sparerpauschbetrag jedes Jahr voll ausnutzt. 

Es ist bisher ja leider so, dass der Sparerpauschbetrag immer nur für ein Jahr gilt und nicht in die Zukunft mitgenommen werden kann, wenn man ihn nicht oder nicht ganz nutzt. 

Wenn ihr ihn also nicht nutzt, verfällt er zum Jahresende einfach und das ist schade. 

Um das zu verhindern, könnt ihr zuerst überlegen, in ausschüttende ETFs oder Dividenden-Aktien zu investieren. 

Ausschüttungen beziehungsweise Dividenden werden ja erst besteuert, wenn man damit über den Sparerpauschbetrag kommt. 

Wenn ihr also erst mal mit Ausschüttern oder Dividenden-Aktien startet, könnt ihr einen gewissen Depotwert aufbauen, bis zu dem ihr Ausschüttungen oder Dividenden so steuerfrei einsacken könnt. 

Wo dieser Depotwert liegt, hängt aber davon ab, wie hoch die Ausschüttungen ausfallen und ob ihr einen Teil eures Sparerpauschbetrags schon durch Zinsen, die Vorabpauschale oder andere Kapitalerträge anzapft. 

Und wenn ihr die Ausschüttungen und Dividenden reinvestieren wollt, habt ihr außerdem natürlich dann auch Mehraufwand. 

Wenn Ausschütter also eigentlich nicht zu euch und eurer Anlagestrategie passen, könnte es für euch blöd sein, diesen Weg zu gehen, nur um den Sparerpauschbetrag auszuschöpfen. 

Ihr könnt stattdessen auch im Dezember so viel verkaufen, dass ihr genug Gewinne realisiert, um den Sparerpauschbetrag auszuschöpfen. 

Warum im Dezember? 

Weil dann das restliche Jahr schon gelaufen ist und ihr schon wisst, wieviel eures Sparerpauschbetrags ihr über das Jahr schon genutzt habt. 

Sagen wir mal ihr habt 500 € eures Sparerpauschbetrags noch nicht genutzt. 

Dann könntet ihr jetzt so viel verkaufen, dass ihr genau 500 € Gewinn realisiert. 

Bei einigen Banken und Brokern könnt ihr Verkäufe simulieren, sodass ihr dann einfach ausprobieren könnt, wieviel ihr verkaufen müsst, um auf die 500 € Gewinn zu kommen. 

Das manuell auszurechnen ist nämlich in der Regel nicht so easy. 

Zumindest wenn ihr die Anteile oder Aktien, die ihr jetzt verkaufen wollt, nicht auf einen Schlag gekauft habt. 

Denn dann habt ihr sie ja alle zu unterschiedlichen Werten eingekauft. 

Ihr könnt das Geld, was ihr durch den Verkauf generiert habt, natürlich auch reinvestieren. 

Steckt ihr das Geld in ein anderes Wertpapier als das, was ihr verkauft habt, sollte das auch unproblematisch sein. 

Das kann man also auch super für Umschichtungen und Rebalancing benutzen. 

Wollt ihr aber dasselbe Wertpapier, was ihr verkauft habt, davon wieder kaufen, solltet ihr ein paar Tage dazwischen verstreichen lassen. 

Es gibt nämlich sowas wie missbräuchliche Gestaltung und wenn ihr ein Wertpapier in einer Minute verkauft und in der nächsten direkt wieder einkauft, könnte es da vielleicht zu Diskussionspotential kommen. 

Statt Steuern zu sparen, könnt ihr auch Steuern verschieben. 

Das nennt man Steuerstundungseffekt. 

Ihr zahlt am Ende in der Gesamtbetrachtung gleich viel Steuern, aber dadurch, dass ihr Steuern auf später verschiebt, kann mehr Geld in der Zwischenzeit für euch arbeiten. 

Ihr spart also keine Steuern im eigentlichen Sinne, aber nutzt das Timing von Steuern, um den Zinseszinseffekt besser auszunutzen. 

Das macht ihr, indem ihr selbst steuert, welche Anteile ihr verkauft. 

Grundsätzlich könnt ihr das nämlich nicht selbst entscheiden, weil in Sachen Steuern beim Verkauf das sogenannte FIFO-Prinzip gilt. 

Das besagt, dass die Anteile, die zuerst gekauft wurden, auch zuerst verkauft werden. 

Die ältesten Anteile werden also immer zuerst verkauft. 

Und weil 10, 15 Jahre alte Anteile ja schon die Wertsteigerungen aus all den Jahren mitgenommen haben, sind hier in der Regel auch höhere Gewinne drauf als auf ganz neuen Anteilen. 

Habt ihr Aktien von einem Unternehmen und braucht 1.000 €, realisiert ihr 500 € Gewinn, wenn ihr Anteile verkauft, die ihr vor 15 Jahren für 500 € gekauft habt. 

Verkauft ihr aber stattdessen Anteile, die ihr vor 5 Jahren für 800 € gekauft habt, realisiert ihr nur 200 € Gewinn. 

Trotzdem bekommt ihr in Geld ja in beiden Fällen die 1.000 €. 

Aber versteuern müsst ihr im ersten Fall mehr. 

Deshalb möchte man am liebsten immer zuerst neuere Anteile verkaufen. 

Dafür muss man aber eine Trennung zwischen den Anteilen hinbekommen. 

Das kann man zum Beispiel machen, indem man alle paar Jahre das Produkt wechselt, in das man investiert. 

Wenn ihr euch zum Beispiel den MSCI World zum Investieren ausgesucht habt, gibt es ja zig verschiedene ETFs von zig verschiedenen Anbietern auf diesen Index. 

Ihr könntet zum Beispiel 10 Jahre in einen MSCI World ETF von Amundi investieren, die nächsten 10 in einen iShares und dann 10 in einen Xtrackers. 

Aber das funktioniert natürlich auch, indem ihr alle 10 Jahre ein neues Depot bei einem anderen Broker eröffnet und dann dort in dasselbe Produkt investiert. 

Also zum Beispiel Apple Aktien besparen, aber 10 Jahre bei Broker A, 10 Jahre bei Broker B, 10 Jahre bei Broker C und so weiter. 

Die 10 Jahre sind aber nur ein Beispiel, den Zeitraum könnt ihr so groß oder klein wählen, wie ihr wollt. 

Ihr könnt das Ganze aber auch nachträglich über einen teilweisen Depotübertrag zu einem neuen Broker machen. 

Denn bei einem Depotübertrag gilt auch dieses FIFO-Prinzip. 

Das bedeutet es werden die Anteile, die ihr zuerst gekauft habt, zuerst übertragen. 

So könnt ihr ältere Anteile von neueren Anteilen trennen und damit auch wieder steuern, welche Anteile ihr zuerst verkauft. 

Wenn ihr noch mehr Steuertricks beim Investieren kennt, zu denen wir unbedingt ein Video machen müssen, dann haut sie in die Kommentare auf YouTube :)

Tschüssi!




Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.




 

 

 

 

 
 
 

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