Wer Grundstückseigentümer ist, muss dafür durch quartalsweise Zahlungen Grundsteuer abführen.
Und außerdem haben die Grundstückseigentümer in 2022 noch ganz, ganz andere Probleme, aber das klären wir gleich noch. Auch als Mieter kommt man um diese verflixte Grundsteuer nicht herum.
Denn sie kann vom Vermieter auf den Mieter umgelegt werden.
Das läuft über die Nebenkosten.
Änderungen der Grundsteuer könnten also zu steigenden Mieten bzw. steigenden Nebenkosten führen.
Und auch für Eigenheimbesitzer könnte sich die Steuerlast verändern.
Wie ihr sehr, betrifft es fast jeden - und das ist ein Grund, warum die aktuelle Grundsteuerreform brandheiß ist.
Was ist die Grundsteuer?
Die Grundsteuer ist eine Realsteuer – das hilft euch noch nicht weiter, aber auch darauf kommen wir gleich nochmal - und sie ist neben der Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen.
Es werden jährlich ungefähr 14 Milliarden Euro Grundsteuer gezahlt. Und: das soll auch so bleiben – das bedeutet, die Grundsteuerreform, die uns in 2022 alle ordentlich auf Trab halten wird, soll nicht dafür sorgen, dass ein „Mehr“ an Steuern eingenommen wird.
Das Ganze soll nur gerechter verteilt werden.
Weshalb das bisher ungerecht und sogar verfassungswidrig ist, dazu kommen wir im nächsten Video beziehungsweise Blog noch ganz genau.
Grundsteuer A, B und C
Es gibt 3 verschiedene Grundsteuertypen: Die Grundsteuer A bezieht sich auf Gebäude und Grundstücke im Bereich der Agrar- und Forstwirtschaft. Die Grundsteuer B gilt für bebaute und bebaubare Grundstücke und Gebäude. Außerdem gibt es noch die Grundsteuer C.
Die bietet den Kommunen die Möglichkeit, unbebaute Grundstücke höher zu besteuern.
Damit können die Kommunen der Spekulation mit Wohnraum entgegenwirken.
Wie wird die Grundsteuer bisher ermittelt?
Aber, was war das nochmal mit der Realsteuer? Das sind Steuern, die sich auf ein Besteuerungsobjekt beziehen, ohne dass dabei die persönlichen Verhältnisse des Steuerschuldners (zum Beispiel seine Leistungsfähigkeit) berücksichtigt werden.
Das ist zum Beispiel bei der Einkommensteuer ja anders.
Bei Realsteuern bemisst sich die Höhe also an einem Sachwert – und im Falle der Grundsteuer ist das der jeweiligen Wert der Immobilie.
Hierzu greifen die Finanzämter auf Daten aus den "Hauptfeststellungen der Einheitswerte" für Immobilien zurück.
Das Problem dabei ist, dass diese Zahlen letztmalig in den Jahren 1964 (im Westen) und 1935 (im Osten) erhoben wurden.
Zwar versuchen Finanzämter und Kommunen, den zwischenzeitlichen Veränderungen durch die Mitberechnung verschiedener weiterer Faktoren gerecht zu werden – aber das Bundesverfassungsgericht hat doch ganz erhebliche Zweifel, ob das ausreichend ist, damit die Steuer dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes entspricht.
Und um hier für Recht und Ordnung zu sorgen, wurde eine Reform der Grundsteuer nötig.
Was passiert in 2022?
Diese Reform führt dazu, dass in 2022 jetzt jedes Grundstück in Deutschland komplett neu bewertet werden muss.
Wie genau das passiert, erklären wir euch noch in den nächsten Wochen.
Fakt ist auf jeden Fall: Für die Neubewertung der Grundstücke ist der Grundstückseigentümer verantwortlich.
Ihr müsst bis zum 31.10.2022 eine Bewertungserklärung beim Finanzamt abgegeben haben.
Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.
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