Wenn der Businessplan steht, steht so einer Gründung eigentlich ja nicht mehr viel im Wege - außer, dass man halt oft noch Startkapital benötigt.
Und um das zu bekommen, muss man mit dem Businessplan noch zur Bank marschieren.
Aber: Zu welcher?
Unser Tipp: Sprecht eure Hausbank an.
Falls ihr bislang nur ein Konto bei einer Internetbank hattet, sprecht mit Bankfilialen vor Ort, denn in einem persönlichen Gespräch ist vieles einfacher und besser zu erklären als über eine anonyme Website.
Viele Banken haben mittlerweile sogar eigene Start-Up-Zentren und hier ist das Angebot auch wirklich groß - zum Teil bekommt ihr hier sogar auch Unterstützung bei der Erstellung eures Businessplans.
Außerdem bekommt ihr Hilfe, wenn es darum geht, Fördermittel zu beantragen und mittlerweile werden sogar Netzwerkevents und Coachings für Gründer angeboten.
Und natürlich wird auch die klassische Kreditvergabe bis hin zu Kapitalbeteiligungen in diesen Gründerzentren gemanaged.
Fall ihr bei eurer Bank noch keinen Ansprechpartner habt, kontaktiert ihr also am besten die Gründerzentren der Banken.
Wie immer im Leben lohnt es sich auch bei Bankangelegenheiten, nicht immer alles auf ein Pferd zu setzen, sondern mehrere Banken zu kontaktieren und zu schauen, welche euch das beste Angebot macht.
Wenn der Termin für das Bankgespräch steht, stellt sich euch natürlich die nächste große Frage:
Wie bereite ich das Bankgespräch vor?
Sowas ist ja ähnlich aufregend wie ein Vorstellungsgespräch.
Am besten fragt ihr schon bei der Terminvereinbarung, was ihr alles mitbringen sollt.
Im Normalfall sind das der Businessplan, eine Auskunft über eure persönlichen finanziellen Verhältnisse und diverse Dokumente wie Personalausweis und Gründungsdokumente.
Viel wichtiger als das ist aber, dass ihr euch auf das Gespräch selbst vorbereitet.
Dafür erstellt ihr am besten einen Pitch, also eine Kurzpräsentation eures Businessplans.
Der sollte so 10 bis 15 Minuten dauern und ungefähr 10 bis 20 Seiten umfassen.
Ihr startet am besten mit einer kurzen Präsentation über euch selbst und eure Fähigkeiten, geht dann auf die Unternehmensidee und euer Alleinstellungsmerkmal ein.
Und als letztes geht ihr dann noch das Zahlenwerk durch.
Am Ende sollte es eine Zusammenfassung geben, aus der klar wird, wann ihr wie viel Kapital braucht.
Hier gut zu wissen: Banken finanzieren fast nichts zu 100 %.
Überlegt euch also auch schon, wie viel ihr selbst als Startkapital mit einbringen könnt.
Falls ihr Sicherheiten wie zum Beispiel Immobilien oder Wertpapierdepots stellen könnt, macht auch hierzu eine Übersicht mit den jeweiligen Werten.
Die ganze Präsi muss auf jeden Fall übersichtlich und unbedingt fehlerfrei sein.
Ihr solltet auch darauf vorbereitet sein, dass euer Businessplan auseinandergenommen wird.
Das wird ganz besonders eure Quellen und eure Annahmen betreffen.
Vor allem die, an denen ihr eure Ertragsaussichten festmacht.
Außerdem wird auf jeden Fall die durchgehende Finanzierung des Projekts geprüft, um sicherzustellen, dass überhaupt ausreichend Cash vorhanden ist, damit ihr das durchziehen könnt.
Im Prinzip wird die Bank also das komplette Zahlenwerk, auf dem euer Businessplan beruht, auf Plausibilität prüfen.
Falls es hier also Stellen gibt, die sagen wir mal eher dünn sind, solltet ihr euch hier schon mal ein paar gute Argumente zurechtlegen.
In dem Gespräch muss aber nicht nur euer Plan überzeugen.
Auch ihr persönlich müsst richtig abliefern.
Bei Gründungen wird nämlich nicht nur die Idee, sondern eben auch der Mensch hinter der Idee finanziert. Kämmt euch also eure besten Haare nach vorne, zieht euch ordentlich an, seid pünktlich, versprüht Begeisterung und übt eure Performance im Vorfeld zuhause.
Vor dem Spiegel.
Und haut den Bankberatern eure Branchenkenntnis und die Zukunftsfähigkeit eurer Idee um die Ohren.
Außerdem - immer wichtig - kennt die Fachbegriffe, die Bankberater gerne benutzen: Bonität, Liquiditätsfluss, Deckungsbeitrag, Betriebsmittel und so weiter.
Welche Förderungen gibt es noch?
Die Bank ist aber nicht die einzige Stelle, die euch mit Geld und Unterstützung unter die Arme greifen kann.
Ein weiterer guter Ansprechpartner ist hier das Gründerzentrum eurer Stadt.
Diese Gründerzentren werden oft von der Wirtschaftsförderung zusammen mit anderen Partnern wie beispielsweise Banken betrieben und bieten oft auch umfangreiche ideelle Förderung in Form von Beratungen, Coachings, Netzwerken und so Kram.
Oft bekommt man auch hier Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans und Hilfe dabei, seine ersten unternehmerischer Kompetenzen zu entwickeln.
Und das Beste ist: Diese Angebote sind meistens kostenlos oder zumindest ziemlich preiswert.
Es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Förderprogramme.
Das ist richtig gut, aber leider auch ein bisschen unübersichtlich.
Vor allem, weil auch immer wieder neue Programme aufgelegt und alte eingestampft werden.
Einen Überblick über viele klassische Programme bietet die Website www.existenzgruender.de des Wirtschaftsministeriums – den Link dazu packen wir euch in die Videobeschreibung.
Ein paar dieser Programme gucken wir uns in einem der nächsten Videos mal an.
Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.
Comentários