Damit ihr richtige Buchungsexperten werden, müsst ihr unbedingt wissen, welche Posten es in der Bilanz und der GuV so gibt.
Durch die klassischen Posten und die dazugehörigen Konten, die man in der Bilanz so hat, galoppieren wir heute mal durch.
Die GuV kommt dann in einem der nächsten Videos dran.
Die Bilanz hat Bestandskonten und die teilen sich auf in Aktiv- und Passivkonten.
Die Aktivseite ist links, die Passivseite ist rechts.
Die Bilanz ist immer nach dem gleichen Muster aufgebaut.
Guckt euch am besten mal den § 266 im HGB an, da findet ihr die Gliederung der Bilanz.
Die beiden Seiten der Bilanz teilen sich auf in verschiedene Posten.
Und diese Posten setzen sich jeweils aus verschiedenen “Unterposten” zusammen, die sich wiederum aus weiteren “Unterunterposten” zusammensetzten.
In der Praxis gibt es zu jedem dieser “Unterunterposten” ca. 30. Millionen Konten.
Für die Theorie und auch für die Praxis muss man die aber wirklich nicht alle kennen.
Die Aktivseite der Bilanz besteht aus dem Vermögen, was ein Unternehmen so hat.
Ganz oben geht es los mit dem Anlagevermögen.
Was ist Anlagevermögen?
Das teil sich auf in die “Unterposten” immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen.
Im Anlagevermögen sind vereinfacht gesagt alle Sachen, die man länger als ein Jahr nutzen möchte.
Immaterielle Vermögensgegenstände habt ihr zum Beispiel, wenn ihr Software gekauft habt.
Das sind also Sachen, die man nicht anfassen kann.
Sachanlagen habt ihr, wenn ihr Grundstücke, Gebäude, Schreibtische oder Laptop oder Ähnliches in eurem Unternehmen habt.
Finanzanlagen habt ihr, wenn euer Unternehmen zum Beispiel langfristig Anteile an anderen Unternehmen hat oder Wertpapiere hält.
Ist das Anlagevermögen abnutzbar, dann wird es über seine Nutzungsdauer abgeschrieben.
Das ist zum Beispiel bei Tischen und Laptops und Gebäuden der Fall.
Ein Video zur Abschreibung und was das ist und wie das geht, findet ihr hier.
Das Konto für die Abschreibung ist ein Erfolgskonto – um genau zu sein ein Aufwandskonto.
Und die findet ihr in der Gewinn- und Verlustrechnung.
Auch nicht abnutzbares Geschekel im Anlagevermögen wird unter Umständen mal abgeschrieben, aber das ignorieren wir hier in unserem Einsteiger-Video.
Als "Konten" für eure Bucherei müsst ihr euch erst mal folgende merken (das sind keine richtigen Konten, sondern eigentlich Bilanzposten, aber wir vereinfachen das jetzt hier einmal, damit es nicht too much wird):
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagevermögen, Finanzanlagen
Nach dem Anlagevermögen geht es weiter mit dem Umlaufvermögen.
Was ist Umlaufvermögen?
Grundleger Unterschied zwischen Anlagevermögen und Umlaufvermögen ist, dass ihr Anlagevermögen habt, um es zu intern zu benutzen und um es zu behalten.
Umlaufvermögen habt ihr, um es zu verkaufen oder um es schnell zu was Anderem zu machen.
Meistens sind das Sachen, die man zu Geld machen will.
Im Umlaufvermögen gibt es folgende wichtige Unterposten: Die Vorräte, die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, Wertpapiere des Umlaufvermögens und Kassen- und Bankguthaben.
Die Wertpapiere sind am wenigsten wichtig.
Das sind Anteile an Unternehmen und sonstige Wertpapiere, die ihr nur kurzfristig haltet.
Wichtig sind die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände.
Hier müsst ihr euch auf jeden Fall die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Vermögensgegenstände merken.
Das sind auch die Konten, die ihr für eure Bucherei braucht.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auch gerne als Forderungen LuL abgekürzt und da werden eure Forderungen gegen eure Kunden hin gebucht.
Die sonstigen Vermögensgegenstände sind auch Forderungen.
Aber nicht die gegenüber euren Kunden.
Sondern eher so außergewöhnlichere Sachen.
Zum Beispiel Forderungen gegen das Finanzamt für Steuererstattungen oder Forderungen gegen Krankenkassen und son Kram.
Und dann haben wir noch die Kassen- und Bankguthaben.
Die sind auch ziemlich wichtig.
Auf dem Buchhaltungskonto “Bank” wird genau das gebucht, was auch auf dem tatsächlichen Bankkonto abgeht.
Außerdem ist das Bankkonto etwas Besonderes, denn das kann auch auf die Passivseite der Bilanz rüberspringen, wenn der Bankbestand negativ ist, wenn das Konto also einen Minus-Saldo hat.
Die Kasse kann das nicht.
In der Kasse habt ihr Bargeld.
Und ihr könnt nur Bargeld oder kein Bargeld haben - ihr könnt aber niemals negatives Bargeld haben.
Die Kasse bleibt daher immer auf der Aktivseite der Bilanz.
Als Konten für eure Bucherei müsst ihr euch folgende merken:
Forderungen LuL, Sonstige Vermögengegenstände, Bank, Kasse
Was ist ARAP?
Als letzten wichtigen Posten auf der Aktivseite haben wir noch den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten.
Auch ARAP abgekürzt.
Das ist ein bisschen abstrakt.
Die hat man, wenn ihr schon Geld für Sachen überwiesen habt, die erst im nächsten Jahr in der GuV in den Aufwand gehören.
Der große Klassiker ist hier, wenn ihr die Miete für Januar im Dezember bezahlt.
Da die Miete erst für das Folgejahr ist, darf die auch erst im Folgejahr in den Aufwand, also in die GuV.
Das Geld hat die Bank (oder Kasse) ja aber trotzdem verlassen.
Es ist also weg.
Also muss das in der Bilanz irgendwie dargestellt werden.
Und das wird gemacht, indem man das einfach auf diesem ARAP parkt.
Für eure Bucherei müsst ihr euch hier das Konto ARAP, also aktiver Rechnungsabgrenzungsposten merken.
Insgesamt braucht ihr für eure Bilanzaktivseite also folgende Konten, um ordentlich buchen zu können:
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagevermögen, Finanzanlagen, Forderungen LuL, Sonstige Vermögengegenstände, Bank, Kasse, ARAP
Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.
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